Die Stockwerke des Waldes

Wer an Wald denkt, stellt sich große Bäume vor. Doch ein Wald besteht nicht nur aus großen Laub- oder Nadelbäumen. Der Wald ist eine Gemeinschaft aus vielen Pflanzen und Tieren. Ein Wald wird häufig mit einem Haus verglichen, das aus mehreren Stockwerken besteht. Es gibt einen Keller, ein Erdgeschoß, Stockwerke und ein Dach. In allen Etagen leben Pflanzen und Tiere: Insekten, Reptilien, Amphibien, Säugetiere und Vögel.

  • Im Waldboden (dem „Keller“) geben Wurzeln den Bäumen und Pflanzen Halt. Dort tummeln sich unzählige Kleinstlebewesen und Insekten, zum Beispiel Bakterien, Würmer oder Asseln. Manche Tiere, wie der Maulwurf, leben ebenfalls im Boden. Andere, wie der Dachs, graben sich im Boden Höhlen zum Wohnen.

  • Moos, Pilze, Laub und Nadeln finden sich auf dem Waldboden (im „Erdgeschoß“). Hier leben beispielsweise Ameisen, Käfer, Schnecken oder Spinnen.

  • Im nächsten „Stockwerk“ wachsen die Gräser, Farne, Kräuter und Blumen. Bienen, Schnecken, Fliegen oder Schmetterlinge suchen hier Nahrung.

  • Büsche, Sträucher sowie junge Bäume bilden das folgende Stockwerk. Rehe, Füchse, Dachse und Wildschweine verstecken sich im Gebüsch.

  • Und ganz oben (im „Dachgeschoß“) strecken sich die Baumkronen der Sonne entgegen und geben dem Wald ein Blätterdach. Viele Insekten ernähren sich von den Blättern. Vögel bauen in den Baumkronen ihre Nester und Eichhörnchen turnen auf den Ästen.

Die Pflanzen und Tiere im Wald sind voneinander abhängig. Diese Lebensgemeinschaft wird als „Ökosystem“ bezeichnet. Die Pflanzenfresser ernähren sich von Pflanzen und werden selbst von den Fleischfressern gefressen. So entsteht eine Nahrungskette. Hier ist ein Beispiel für so eine Nahrungskette: Käfer und Raupen fressen Blätter und werden selbst von Maulwürfen oder der Kohlmeise gefressen. Die Kohlmeise wird vom Sperber gefressen. Stirbt der Sperber fressen ihn Käfer auf. Solche Käfer, die tote Tiere fressen, sind beispielsweise die Totengräber. Der Wald ist voller Leben. Beim Spazierengehen sieht man die großen Tiere eher selten, dafür sind die vielen kleinen Tiere umso sichtbarer.